Zur Geschichte von Sporkenheim

                                                  

Sporkenheim war nie ein selbständiger Ort,sondern gehörte stets  zu Nieder-Ingelheim.
Der Sporkenheimer Hof wird bereits unter dem Namen Spurchenheim im 12. Jahrhundert genannt.

Heute gehört Sporkenheim zur
Gemeinde Ingelheim
Alte Urkunden nennen den Ort „Spurchenheim“ und überweisen ihn ab 983 in den Besitz des Mainzer Erzbistums.
In dieser Periode formten sich aus dem einstigen Vorwerk des Nieder-Ingelheimer Kaiserpalastes sechs stattliche Gutshöfe,
deren markante Baustruktur teilweise noch nachvollziehbar ist.
 Im Mittelalter auch das Ober-Ingelheimer Nonnenkloster „Engelthal“ mit einem größeren Wirtschaftsanwesen ausgestattet.
Zur Mitte des 15. Jahrhunderts wechselte das Dorf an die Herrschaft von Kurpfalz.
Im Verlauf des 18. Jahrhunderts gelang den Grafen von Ingelheim Erwerb und Vereinigung sämtlicher Hofreiten.
1817, nach französischer Verwaltung, kam es zur Aufteilung der Ländereien an die ehemaligen, bürgerlichen Pächter.
Überregionale Bedeutung erfuhr Sporkenheim bis 1769 als Raststation für ungarische Karls-/Aachen-Wallfahrer.  
Daran erinnern westlich des kleinen Weilers Namen wie „Biljesgewann“ und „Straßenborn“.


1949 erhielt die engagierte Gemeinde ihr eigenes Gotteshaus „St. Marien“ und schuf sich damit zugleich eine ganz besondere architektonische Zierde im heutigen Ortsbild.
Die Glocke hat Baron 
von Erlanger für sich privat gießen lassen, um seine Arbeiter auf die Uhrzeiten auf seinem  großen Besitz zu informieren 

Sie war also ursprünglich nicht für eine Kirche gedacht, sondern bei der Villa Carolina aufgehängt.
Als seine Erben, die Prinzessinnen zu Solms-Braunsfels, Mathilde (1894–1962) und Friederike (1896–1954),
 keine Verwendung mehr dafür hatten, spendeten sie die Glocke für die Sporkenheimer Kirche.
Sie trägt die Inschrift: "Wilhelm Freiherr von Erlanger - Bernus 1880 Nieder-Ingelheim,
gegossen von Andreas Hamm Frankenthal / Giesser der Kölner Kaiserglocke


“Von hier aus lohnt ein historischer Rundgang entlang der Grenzen des alten Siedlungskerns:
Am Kloster - An den Gärten - Rheingaustraße - Gaulsheimer Straße.
Erhöhte Wohnfronten und lang gestreckte Stalltrakte zeigen  die einst prägende Bauweise der früheren Ursprungsgehöfte an.
Während vom einstigen Backhaus keinerlei Reste erhalten geblieben sind,
lassen sich von der Zehntscheune noch Spuren erkennen.  
An der Ecke „Am Kloster / Kapellenstraße“ ist in Zweitverwendung  ein barocker Inschriftenstein  verbaut.  
Das wohl kostbarste Denkmal und Zeugnis Sporkenheimer Lokalgeschichte  sind die „Am Kloster“ sichtbar erhaltenen Außenmauerpartien einer romanischen Kapelle.
Ein eindrucksvoll gestaltetes „Dorfkreuz, Am Tulpenweg“ erinnert an die Gefallenen der Weltkriege dieses kleinsten Ingelheimer Stadtteils.